Von den Möglichkeiten, mit Menschen in Kontakt zu kommen

Kontakt, der (Substantiv, maskulin)

(Verbindung, die jemand (einmal oder in bestimmten Abständen wieder) für eine kurze Dauer herstellt; Fühlung)

Während der Recherche zu meiner Masterarbeit stellte ich meinen InterviewpartnerInnen wiederholt die Frage, welche Bedeutung die Sozialen Medien in der Zukunft haben werden. Mehrere InterviewpartnerInnen waren der Meinung, dass die Bedeutung von Social Media in den nächsten Jahren zunehmen wird, diese noch wichtiger wird – oder wichtig bleibt.

Dies ist es auch, worauf die Statistiken schließen lassen. Im Jahr 2016 nutzten 84 % der Personen über 14 Jahren in Österreich das Internet. Hier sei angemerkt, dass diese Anzahl der NutzerInnen mit zunehmendem Alter abnahm – und dennoch lag sie bei den über 70 Jährigen noch bei 48 % (vgl. Statista 2017). Und auch die Zahlen in Bezug auf Social Media lassen keinen anderen Rückschluss zu: Soziale Medien gewinnen immer und immer mehr an Einfluss. 2014 gaben 41 % der ÖsterreicherInnen über 15 Jahren an, Social Media regelmäßig zu nutzen. Dies war nahezu eine Verdopplung im Vergleich zu den Zahlen aus dem Jahr 2012 (vgl. Standard 2014). Bis 2016 erhöhten sich diese Zahlen nochmals – bereits 71 % der österreichischen Bevölkerung über 16 Jahren nutzt Soziale Medien regelmäßig. Die beliebtesten Anbieter sind hier Youtube und Facebook (vgl. Mandas 2016).

Welche Rückschlüsse lassen diese Zahlen zu? Was bedeutet dies für die Sozialwirtschaft? Zum einen heißt dies, dass die Sozialen Medien immer mehr Menschen in Österreich zugänglich sind. Immer mehr Personen vernetzen sich auf diese Weise mit FreundInnen, Bekannten, Familie – doch sie informieren sich auch auf diesem Weg. Sie beziehen ihre Nachrichten, Informationen und ihre Unterhaltung mittels Social Media. Ich möchte nicht sagen, dass dies der einzige Weg ist, Menschen heutzutage zu erreichen – aber es ist ein Weg; noch dazu ein effektiver und effizienter.

Worüber sich die Sozialwirtschaft jedoch in meinen Augen Gedanken machen sollte, geht noch darüber hinaus. Die Menschen, die sie erreichen möchte, halten sich in diesen Netzwerken auf. Auch KlientInnen, SpenderInnen, PolitikerInnen, Freiwillige. Für sie sind Soziale Medien ein Weg, sich ein Bild zu machen. Davon, wie sich eine Organisation präsentiert. Welches Bild sie vermittelt – und welches Bild sie vermitteln will. Soziale Medien sind ein Ort, an dem man mit Menschen in Kontakt kommen kann. Das funktioniert mit der Jugendliebe ebenso wie mit der Airline, bei der man sich öffentlich über die Flugverspätung beschwert. Es handelt sich um eine Öffentlichkeit, die alles und jeden miteinander vernetzt – oder zumindest die Möglichkeit dafür schafft, wenn man sie denn nutzt.

Kann die Sozialwirtschaft es sich wirklich leisten, sich dem zu entziehen? Kann die Sozialwirtschaft es sich wirklich leisten, sich in Sozialen Medien nicht – oder zumindest nur unzureichend professionell zu präsentieren? Mit diesen Fragen, möchte ich mich in Zukunft befassen…

 

Quellen:

Mandas Robert (2016): Aktuelle GfK Studie zeigt Zusammenhang zwischen Nutzung von Sozialen Medien und Themen-Interesse der ÖsterreicherInnen. http://www.gfk.com/de-at/insights/press-release/aktuelle-gfk-studie-zeigt-zusammenhang-zwischen-nutzung-von-sozialen-medien-und-themen-interesse-der-oesterreicherinnen/ Wien: GfK. [09.02.2017]

Standard (2014): Zahl der Social-Network-Nutzer in Österreich wächst rasant. http://derstandard.at/2000006669467/Zahl-der-Social-Network-Nutzer-in-Oesterreich-fast-verdoppelt Wien: Der Standard. [09.02.2017]

Statista (2017): Anteil der Internetnutzer in Österreich nach Zielgruppen. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/298276/umfrage/internetnutzer-in-oesterreich-nach-zielgruppen/ Hamburg: Statista GmbH. [09.02.2017]